FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Naturschutzgroßprojekt Wispertaunus
Naturschutzprojekte (NGPs) stoßen auf ein breites Interesse und bieten Anlass für vielfältige Diskussionen – über Chancen ebenso wie über mögliche Auswirkungen. Die naturschutzfachliche Bedeutung, etwa für den Natur- und Artenschutz, wird in der Regel anerkannt. Gleichzeitig bestehen viele Fragen dazu, welche konkreten Veränderungen ein solches Projekt mit sich bringt und wie es sich auf die Region auswirken könnte.
Allgemeines zum Projekt
Was ist das Naturschutzgroßprojekt Wispertaunus?
„Naturschutzgroßprojekte dienen der Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“ (BMUV & BfN, Bundesförderung Naturschutz – chance.natur, Rahmenkonzept). Zu diesen besonderen Landschaften gehört auch der Wispertaunus. Das Naturschutzgroßprojekt Wispertaunus wird durch den Bund über das Förderprogramm chance.natur, das Land Hessen und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V. finanziert und zielt darauf ab, in der Region des Wispertaunus einen großen Naturwaldverbund zu erschaffen. Mehr Informationen finden Sie unter Projekt oder auf der Seite des BfN
Was ist ein chance.natur Projekt?
chance.natur ist ein Förderprogramm des Bundes zur Sicherung und Entwicklung wertvoller Naturlandschaften in Deutschland. Es unterstützt großflächige Naturschutzprojekte, die Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten erhalten und vernetzen. Weitere Informationen: https://www.bfn.de/thema/naturschutzgrossprojekte
Warum wurde der Wispertaunus als Projektgebiet ausgewählt?
Der Wispertaunus zeichnet sich durch eine hohe Biodiversität, naturnahe Wälder und seltene Arten wie die Bechsteinfledermaus oder die Wildkatze aus. Diese Erkenntnisse stammen aus früheren Untersuchungen und Vorhaben, auf deren Basis dieses Naturschutzgroßprojekt entwickelt wurde. Ausschlaggebend für die Auswahl des Gebiets waren insbesondere die naturschutzfachlichen Förderkriterien des Bundesprogramms chance.natur: Naturnähe, Repräsentanz, Großflächigkeit, Gefährdung und Beispielhaftigkeit.
- Naturnähe:
Der Wispertaunus gehört zum größten unzerschnittenen Waldgebiet Hessens: Über 90 Prozent der Fläche sind bewaldet – überwiegend aus naturnahen Laubmischwäldern aus Buche und Eiche. Der Laubwaldanteil ist mit rund 80 Prozent deutlich höher als im Landes- oder Bundesdurchschnitt. Große, alte Buchen- und Eichenwälder bieten wertvolle Lebensräume für Arten wie Wildkatze, Bechsteinfledermaus, Hirschkäfer oder Mittelspecht. Auch die Fließgewässer, insbesondere die Wisper, sind in einem guten ökologischen Zustand und Heimat für typische Bachbewohner wie Groppe, Feuersalamander und Wasseramsel. Die Kombination aus weitgehend unzerschnittener Landschaft, naturnahen Wäldern und intakten Gewässern macht den Wispertaunus zu einem besonders wertvollen Naturraum. - Repräsentanz:
Deutschland trägt eine besondere Verantwortung für den Schutz von Buchenwäldern, da es rund ein Viertel des weltweiten natürlichen Verbreitungsgebiets der Rotbuche abdeckt. Im Wispertaunus kommen noch großflächig naturnahe Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder vor – Waldgesellschaften, die bundesweit selten geworden sind. Die Region steht damit beispielhaft für die deutschen Mittelgebirgswälder und ist von überregionaler Bedeutung. Besonders hervorzuheben ist die NWE-Fläche Weißenthurm: Mit über 1.000 Hektar zählt sie zu den größten Flächen mit natürlicher Waldentwicklung in Deutschland. Durch das Naturschutzgroßprojekt können solche Flächen erweitert, vernetzt und dauerhaft gesichert werden – ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung typischer, jedoch seltener gewordener Waldlandschaften. - Großflächigkeit:
Der Wispertaunus ist Teil des größten zusammenhängenden Waldgebiets Hessens und erstreckt sich über rund 7.600 Hektar im projektbezogenen Planungsraum des NGP. Gemeinsam mit angrenzenden Flächen in Rheinland-Pfalz ergibt sich ein weitgehend unzerschnittener Naturraum von über 210 km² – eine Seltenheit in Westdeutschland. Besonders wertvoll ist der hohe Waldanteil sowie der sogenannte „unzerschnittene verkehrsarme Raum“, von dem rund 25 km² im Planungsraum liegen. Diese geringe Zerschneidung macht die Region ideal für großflächige Lebensräume und Wanderkorridore, etwa für Wildkatze oder Luchs. Durch die geplante Vernetzung bestehender Naturwaldflächen entstehen stabile, weitläufige Rückzugsräume für zahlreiche waldbewohnende Arten– ein wichtiger Beitrag zum bundesweiten Biotopverbund, sozusagen ein Netzwerk miteinander verbundener Lebensräume, welches die Grundlage für den Erhalt der Artenvielfalt und einer lebendigen Landschaft bildet. - Gefährdung:
Natürlicherweise wäre rund 90 Prozent der Fläche Deutschlands bewaldet – vor allem mit Buchenwäldern. Deutschland liegt im Zentrum des weltweiten Verbreitungsgebiets der Buche und trägt daher eine besondere internationale Verantwortung für deren Erhalt. Dennoch sind Buchenwälder heute nur noch auf etwa 15 Prozent der Waldfläche vertreten, und nur ein kleiner Teil davon befindet sich in naturnahem Zustand. Im Wispertaunus kommen noch großflächig wertvolle Laubmischwälder mit Buche und Eiche vor, die bundesweit zu den gefährdeten Biotoptypen zählen. Besonders die bodensauren Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder sind stark zurückgegangen. Gleichzeitig steigt der Nutzungsdruck, etwa durch Brennholznachfrage oder wirtschaftliche Interessen an alten Eichenbeständen. Das Naturschutzgroßprojekt leistet hier einen wichtigen Beitrag, um diese selten gewordenen Lebensräume dauerhaft zu sichern, die natürliche Waldentwicklung zu fördern und artenreiche, stabile Waldökosysteme für kommende Generationen zu erhalten. - Beispielhaftigkeit:
Das NGP Wispertaunus steht beispielhaft für eine neue Form des Naturschutzes: Hier wird ein großflächiger Naturwaldverbund entwickelt, der Eigentumsgrenzen überwindet und verschiedene Akteure – Kommunen, Forstverwaltung und Naturschutz – frühzeitig einbindet. Durch Kooperation, etwa mit den Städten Lorch, Geisenheim und Heidenrod, durch verschiedene Sicherungsinstrumente wie den Abkauf von Nutzungsrechten, entsteht ein tragfähiges Modell, das sich auch auf andere Regionen übertragen lässt. Die Verbindung von Staats-, Kommunal- und Privatwald zu einem ökologisch wertvollen Gesamtverbund zeigt, wie sich Naturschutz, nachhaltige Waldnutzung und regionale Entwicklung miteinander verknüpfen lassen – zum Vorteil von Natur, Artenvielfalt und Menschen.
Darf ich den Wald noch betreten, wenn er unter Naturschutz steht?
Natürlich, das ist weiterhin erlaubt. Es ist in keiner Maßnahme des Projekts vorgesehen, den Menschen den Zutritt zu den Wäldern der Region grundsätzlich zu verwehren. Das freie Betretungsrecht bleibt bestehen. Gleichzeitig sollen über Besucherlenkung auch Rückzugsräume für besonders störungsempfindliche Arten geschaffen werden – etwa durch gezielte Information oder ruhigere Bereiche abseits der Hauptwege. In Ausnahmefällen, etwa bei konkreter Gefahr für den Menschen, können punktuelle Sperrungen notwendig werden. Im Kern geht es im Projekt darum, in bestimmten Teilen des Wispertaunus der Natur freien Lauf zu lassen – ohne forstliche Nutzung. Das bedeutet: keine Holzernte, keine neuen Wege, sondern eine natürliche Entwicklung, die seltenen Arten bessere Überlebensmöglichkeiten bietet.
Naturschutzfachlicher Mehrwert
Welchen naturschutzfachlichen Mehrwert hat das Projekt?
Das Projekt trägt entscheidend dazu bei, die biologische Vielfalt im Wispertaunus zu erhalten und wertvolle Lebensräume zu schützen. Wenn Naturwälder miteinander verbunden, Beton und Steine aus Quellen entfernt und für bedrohten Arten bessere Lebensbedingungen geschaffen werden, gewinnen die Ökosysteme an Stabilität und Widerstandskraft. Ein weit verzweigtes Netz aus naturnahen Waldflächen kann sich besser an Klimaveränderungen anpassen, da Arten ausweichen und sich in angrenzenden Gebieten neue Habitate erschließen können. Naturnahe Gewässer puffern extreme Wetterereignisse ab, indem Wasser langsamer aus der Landschaft abfließt, länger im Boden gespeichert wird und somit z. B. Hochwasser reguliert werden kann. Gleichzeitig sorgt eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt für eine funktionierende Nährstoff- und Energieversorgung im gesamten Ökosystem.
Welche konkreten Vorhaben umgesetzt werden, wird im Rahmen von Projekt I unter Einbeziehung aller relevanten Nutzergruppen abgestimmt
Ein Beispiel: In Naturwäldern übernehmen Pilze wie der Zunderschwamm oder die Hallimasche eine zentrale Rolle. Sie zersetzen abgestorbenes Holz und setzen dabei wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor frei. Dieser natürliche Kreislauf sorgt dafür, dass der Waldboden fruchtbar bleibt und junge Pflanzen gut gedeihen können. Auch Insekten wie der Borkenkäfer oder der Totengräber leisten einen wichtigen Beitrag, indem sie Holzreste oder Aas verwerten. Sie beschleunigen die Zersetzung organischer Substanz und schaffen zugleich neue Lebensräume für Mikroorganismen – ein wichtiger Baustein für die Bodenfruchtbarkeit und die Stabilität des Ökosystems.
Ohne einen nachgewiesenen Nutzen für den Naturschutz wäre das Projekt nicht bewilligt worden. Der positive Einfluss auf die Artenvielfalt und die ökologische Stabilität im Wispertaunus bleibt ein zentrales Kriterium – sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung.
Projektstruktur und Beteiligung
Wie ist das Projekt aufgebaut?
Das Naturschutzgroßprojekt gliedert sich insgesamt über knapp 13 Jahre in zwei Projekte:
1. Projekt I (Planungsphase): In Projekt I (rund drei Jahre Projektlaufzeit) werden im Zusammenspiel aus wissenschaftlichen Erhebungen und Arbeitskreisen mit allen Akteurinnen und Akteuren gemeinsam Strategien und Maßnahmen entwickelt. Konkret werden hier die Grundlagen für das zweite Projekt erarbeitet und wichtige Entscheidungen getroffen.
2. Projekt II (Umsetzungsphase): Nach einer erfolgreichen Planungsphase und der Zustimmung aller Beteiligten werden die gemeinsam festgelegten Maßnahmen umgesetzt.
Wer ist am Projekt beteiligt?
Das Projekt wird von zahlreichen Akteurinnen und Akteuren begleitet – darunter konkret die Kommunen Lorch, Heidenrod und Geisenheim und das Forstamt Rüdesheim, Naturschutzorganisationen sowie Vertreterinnen und Vertreter des Waldbesitzes, der Jagd und des Tourismus. Neben diesen wirken viele weitere Interessengruppen mit. Ziel ist es, möglichst viele Perspektiven einzubeziehen, um gemeinsam tragfähige Lösungen für den Wispertaunus zu entwickeln.
Wie kann ich mich beteiligen?
Es wird Arbeitskreise zu folgenden Themen geben: Waldbesuchende, Waldnaturschutz und Wildtiermanagement. Interessierte Akteurinnen und Akteure, z. B. aus Tourismus, Waldbesitz oder Jagd, können sich in den thematischen Arbeitskreisen einbringen. An Veranstaltungen oder Führungen können alle Interessierten teilnehmen. Regelmäßige Informationen zu Exkursionen und weiteren Aktivitäten des Projektes werden hier über die Website und über lokale Medien kommuniziert.
Wie wird sichergestellt, dass die Interessen der Beteiligten berücksichtigt werden?
Projekt I setzt auf enge Zusammenarbeit mit allen Nutzergruppen, insbesondere durch die Bildung von themenbezogenen Arbeitskreisen. Die entwickelten Maßnahmen sollen ökologisch sinnvoll und gleichzeitig von allen tragbar sein. Wer Fragen oder Anregungen zum Projekt hat, kann sich jederzeit hier melden.
Projekt I – Planungsphase
Was passiert in der Planungsphase?
In der Planungsphase wird die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ausgangslage des Wispertaunus untersucht. Die Ergebnisse werden im sogenannten Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) festgehalten. Darüber hinaus werden in Arbeitskreisen konkrete Vorschläge für Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen erarbeitet. Auch diese Ergebnisse fließen in den PEPL ein, welcher als Grundlage für die spätere Umsetzung dient.
Was ist überhaupt ein PEPL?
Ein Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) ist eine Fachplanung und wird in der Regel in der ersten Phase eines Naturschutzgroßprojektes von einem eigens dafür beauftragten Planungsbüro erstellt. Zuerst wird genau untersucht, wie die Natur im Projektgebiet aussieht – also welche Tiere und Pflanzen dort vorkommen, wie die Struktur des Waldes beschaffen ist und welche Biotoptypen vorhanden sind. Auch die aktuelle Nutzung durch Jagd, Forstwirtschaft oder die Bedeutung für die Menschen vor Ort wird betrachtet. Auf dieser Grundlage wird dann ein Plan erstellt, wie die Natur in der Region besser geschützt und gleichzeitig verantwortungsvoll genutzt werden kann.
Der PEPL ist also ein Vorschlag zur Umsetzung von vorher abgestimmten Naturschutzzielen – er ist nicht rechtlich bindend, zeigt aber Möglichkeiten auf.
Genauer: Der PEPL beschreibt, was in den nächsten zehn Jahren im Wispertaunus passieren sollte, um die Natur dort bestmöglich zu schützen. Auch der Umgang mit Wildtieren und die Steuerung von Besuchenden wird mitgedacht.
Dafür wird folgendes beachtet:
• Welche schutzwürdigen Tier- und Pflanzenarten gibt es und wo kommen sie vor?
• Wo gibt es naturschutzfachlich wertvolle Waldbereiche, Quellen und Bäche?
• Wie werden die Wälder aktuell genutzt (forstlich, jagdlich, etc.)? Wie würden sich mögliche Veränderungen auswirken?
Ein von uns, im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung, ausgewähltes Umweltplanungsbüro erstellt diesen Plan. Dabei arbeitet es eng mit allen Beteiligten vor Ort zusammen – also mit Kommunen, Waldbesitzenden, Jägerschaft, Naturschutz und weiteren Akteurinnen und Akteuren sowie der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) als Projektträgerin.
Das Ziel ist, gemeinsam herauszufinden, was vor Ort sinnvoll und machbar ist.
Auch wirtschaftliche Fragen werden dabei beleuchtet – zum Beispiel:
• Was kostet es, wenn man auf Holznutzung verzichtet?
• Welche Einnahmen könnten entfallen durch weniger/anderes Vorgehen bei der Jagd?
• Wie kann das ggf. ausgeglichen werden?
Welche Themen werden in den Arbeitskreisen behandelt?
Es gibt bislang Arbeitskreise zu drei verschiedenen Schwerpunkten:
- Waldnaturschutz,
- Waldbesuchende,
- Wildtiermanagement.
Jeder Arbeitskreis arbeitet partizipativ und dokumentiert seine Ergebnisse, um möglichst viele Interessen im Projekt zu berücksichtigen. Die Ergebnisse der Arbeitskreise werden regelmäßig der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) präsentiert und zur Diskussion gestellt. Die PAG tagt ein- bis zweimal im Jahr und besteht aus einem großen Kreis an verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der Region.
Projekt II – Umsetzungsphase
Wann beginnt die Umsetzungsphase (Projekt II)?
Die rund zehnjährige Umsetzungsphase startet nach dem erfolgreichen Abschluss der Planungsphase (Projekt I; siehe oben), voraussichtlich im Jahr 2027. Erfolgreich abgeschlossen heißt hierbei, dass die im PEPL vorgeschlagenen Aktivitäten mit den Projektbeteiligten abgestimmt wurden und das Naturschutzgroßprojekt eine hohe Akzeptanz in der Region erfährt. BfN, BMUKN und Land stimmen dem PEPL zu. Die Umsetzungsphase muss gesondert als Projekt II bei den Fördermittelgebern beantragt werden und erfordert die Bereitschaft relevanter Akteure in der Region (insb. der Waldeigentümerinnen und -eigentümer) zur Mitwirkung an der Realisierung der Maßnahmen.
Welche Maßnahmen sind in der Umsetzungsphase geplant?
Zu den für die Umsetzung geplanten Aktivitäten gehören unter anderem:
- Dauerhafte Sicherung von Naturwäldern durch Kauf von Waldflächen und/oder Erwerb der Nutzungsrechte und Sicherung des dauerhaften forstlichen Nutzungsverzicht (die genauen Flächen werden im Rahmen der Planungsphase mit den relevanten Akteurinnen und Akteuren ausgewählt);
- Forstliche Initialmaßnahmen und Waldumbau (insb. Entnahme gebietsfremder Baumarten) auf den Flächen, die für die natürliche Waldentwicklung vorgesehen sind;
- Renaturierung von Quellen und Waldbächen;
- Empfehlungen zur naturnahen Waldbewirtschaftung der Pufferbereiche der Naturwälder;
- Umsetzung des Konzeptes zum Wildtiermanagement;
- Umsetzung des Konzeptes zur Besucherlenkung;
- Fortsetzung der projektbegleitenden Informations- und Öffentlichkeitsarbeit.
Naturschutz und Nutzung
Wird die Region für Besuchende zugänglich bleiben?
Ja! Das Projekt legt großen Wert auf naturverträgliche Besucherlenkung. Es werden Konzepte entwickelt, um die Natur zu schützen und gleichzeitig Erholungsmöglichkeiten zu schaffen.
Was ist in einem Naturwald erlaubt?
In einem Naturwald ist all das möglich, was die Natur nicht schädigt oder nachhaltig stört. Natur erleben ist neben Naturschutz ein ausdrückliches Ziel des Naturschutzgroßprojekts. Menschen sind hier willkommene Gäste, die die Natur respektvoll erleben und dabei z.B. die ausgewiesenen Wege nutzen
Evaluierung
Wird das Projekt auf seine Wirksamkeit hin überprüft?
Ja, eine Erfolgskontrolle ist fester Bestandteil von Naturschutzgroßprojekten. Auch nach dem Ende der Förderung wird überprüft, inwieweit die Ziele erreicht wurden. Diese Evaluierung dient dazu, die Wirksamkeit der eingesetzten Maßnahmen nachvollziehbar zu machen – auch vor dem Hintergrund der Verwendung öffentlicher Mittel.
Finanzierung und Förderung
Wer finanziert das Projekt?
Das Naturschutzgroßprojekt Wispertaunus wird im Rahmen des Bundesförderprogramms „chance.natur“ unterstützt. Die Finanzierung erfolgt überwiegend durch Mittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) sowie des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat.
Die Planungsphase (2023–2026) ist mit rund 1,4 Millionen Euro ausgestattet:
• 75 % der Mittel stammen vom Bund (über das Bundesamt für Naturschutz),
• 15 % kommen vom Land Hessen,
• 10 % trägt die Zoologische Gesellschaft Frankfurt als Eigenanteil.
Bringt das NGP Wispertaunus Vorteile für die Region?
Die Wälder des Wispertaunus stellen eine Rarität in der ansonsten dichtbesiedelten Region des Rhein-Main-Gebietes dar. Werden diese wertvollen Wälder unter Schutz gestellt, können sie durch entsprechende Bewerbung einen wichtigen Impuls für den Tourismus bringen. Das Naturschutzgroßprojekt kann dazu beitragen, das Erscheinungsbild der Region überregional zu prägen und das Image zu stärken, bzw. ein bereits positives Image zu erhalten. Die Erlebbarkeit von eigendynamischer Entwicklung der Natur ist eine besondere Qualität, die neue Gäste anlockt, da sie selten geworden ist. Schmale Pfade durch „wilde“ Natur macht Wandern attraktiver als auf breiten Forststraßen. Ein solches Projekt fördert einen naturverbundenen Tourismus und erhöht die Nachfrage nach regionalen Angeboten.
Kontakt und weitere Informationen
Wo kann ich mehr über das Projekt erfahren?
Weitere Informationen, aktuelle Entwicklungen und Möglichkeiten zur Beteiligung finden Sie hier auf der Website unter Aktuelles oder bei öffentlichen Veranstaltungen in der Region.
An wen kann ich mich bei Fragen wenden?
Das Projektteam Wispertaunus steht Ihnen für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Nutzen Sie hierzu gerne unser Kontaktformular.